Mitsegler-Tipps für das Anlegemanöver
Das Anlegemanöver braucht eine gute Vorbereitung und die Aufmerksamkeit aller an Bord. Denn man weiss vorher oft nicht genau, welche Situation einen im Hafen erwartet. Und das Manöver muss (insbesondere bei mehr Wind) schnell und reibungslos funktionieren, damit es nicht zu Schäden kommt. Im Manöver hat der Skipper nicht die Zeit, Detailanweisungen zu geben - da sollte jeder schon selbst genau wissen, was zu tun ist!
Auch klar: das Anlege-Manöver ist ein All-Hands-Manöver. Bei dem eigentlichen Manöver gibt es je nach Art des Anlegers feste Manöverstationen (Zuständigkeiten), die besetzt sein müssen: Ankerfierer, Vorleinen-Dichtholer, Achterleinen-Dichtholer, Leinenwerfer/Springer, Muring-Fischer, Dalben-Hänger, ... - der Rest Absetzer/Fenderbediener. Die Einteilung erfolgt durch den Skipper oder Wachführer - oder man spricht sich einfach untereinander ab (schließlich sind wir nicht bei der Marine).
Hier die Themenliste der angesprochenen Punkte:
- Vorbereitungs-Kommandos zum Anlegen
- Leinen klarmachen
- Fender klarmachen
- Manöverposition für Festmacher-Bedienung
- Warteposition fürs Anlegen
- Absetzen
- Die Kapitäne an Land
- Leinen halten
- Leinen dichtholen
- Klampen belegen
- Im Päckchen über Nachbarschiffe steigen
VORBEREITUNGS-KOMMANDOS ZUM ANLEGEN
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2 Vor- und 2 Achterleinen klarmachen (an StB wie an BB). Wenn wir römisch-katholisch anlegen, braucht es die Vorleinen nicht – aber dann werden auch die Arbeits-Handschuhe für die Muringleinen bereitgelegt
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an beiden Seiten Fender anbringen (aber binnenbords an Deck liegen lassen, noch nicht nach draußen hängen!)
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Bootshaken klarlegen (zum Fischen der Muringleine, zum Absetzen/Heranholen des Schiffs , zum Übergeben der Festmacher)
- Der Ankerhauptschalter wird ON geschaltet
- Die Sicherung des Ankers wird gelöst
- Das Bedienteil für die elekrische Ankerwinsch wird klargelegt und überprüft, ob es funktioniert

- Die zuvor beidseitig vorbereiteten Leinen und Fender werden alle auf die Seite gebracht, an der wir anlegen wollen:
- Die zwei nun freigewordenen (Vor- und Achter)-Leinen werden für den Einsatz als Springs bereitgelegt (Achterspring am Cockpit – für den Einsatz von unserer Heckklampe aus nach vorn unter die Reling durch; Vorspring auf Vordeck – für den Einsatz von unserer Bugklampe aus nach achtern unter der Reling durch), aber noch nicht auf den Klampen belegt
- Die zusätzlichen Fender werden zwischen die vorhanden gehängt
- Die an Deck bereitliegenden Fender werden nach draußen gehängt
- Die Manöverpositionen für das Anlegemanöver werden besetzt (je einer an der Vorschiff- und Achterschiff-Festmacherklampe als Dichtholer, einer oder zwei Mittschiffs zum Springen bzw. zum Leinen übergeben, ggf. der Ankerbediener am Bug)
- Wenn alles klarliegt: runtersitzen, damit der Rudergänger freie Sicht hat
- Der Anker wird soweit aus seiner liegenden Ruheposition gefiert, bis er am Bug klar zum Fallen ist
- Ab jetzt jederzeit auf Kommando/Handzeichen des Skippers zum Ankerfallen achten
LEINEN KLARMACHEN I
LEINEN KLARMACHEN II
FENDER KLARMACHEN I
FENDER KLARMACHEN II
MANÖVERPOSITION FÜR FESTMACHER-BEDIENUNG I
Hinweis: Beim Ablegen gilt das entsprechend: auch da braucht es immer einen an der Klampe (zum Lose geben und zum einholen der losgeworfenen Leine) - nicht nur den Loswerfer an Land!
MANÖVERPOSITION FÜR FESTMACHER-BEDIENUNG II
WARTEPOSITION FÜRS ANLEGEN
ABSETZEN I
ABSETZEN II
DIE KAPTÄNE AN LAND
LEINEN HALTEN
LEINEN DICHTHOLEN
KLAMPEN BELEGEN
I
M PÄCKCHEN ÜBER NACHBARSCHIFFE STEIGEN
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